Prima auch für Küchenarbeitsplatten...!
Eine funktionierende Werkbank oder Hobelbank hilft ungemein, wenn man ein Werkstück gut bearbeiten will. Dafür muss es nicht immer unbedingt gleich ein großes Edelmodell sein, wenn sie nur in sich stabil ist, gut steht und die Flächen planeben und sauber sind. Die kleine Werkbank aus der Werkstat meines Elternhauses war mittlerweile schon etwas in die Jahre gekommen und durch unzählige Bau- und Bastelstunden von meinen Geschwistern und mir ziemlich gebeutelt. Aber sowas ist ja auch ein Teil der Geschichte eines solchen Stückes, und soll nicht ungeschehen gemacht werden. Deshalb habe ich mich, als die Werkbank in meine Werkstatt umziehen sollte, beim Aufarbeiten ganz auf das Wiederherstellen der Funktionen konzentriert.
Ganz schön abgearbeitet: Die kleine Werkbank vor der Überholung, übersät mit Farb- und Leimklecksen und gezeichnet von abgerutschten Fuchsschwänzen und verfehlten Hammerschlägen...
Die Farbflecken sollen weg, die große Bleichstelle oben gehört zur Geschichte und wird sichtbar bleiben. Die ganz feinen Schrumpfrisse in der Verleimung werden nur plangeschliffen und stören dann nicht weiter.
Mit dem Rotationsschleifer bekommt man die Buchenholzoberfläche wieder sehr schön glatt und eben. Manche Sägeschnitte sind aber so tief, dass man sehr viel Substanz wegnehmen müsste, um am Schluss wieder planeben zu sein. Da muss man abwägen, was man erreichen will. Die seitlichen Flächen sind nicht geschliffen worden, wegen der Patina...
Mit der Holzoberfläche bin ich zufrieden. Die rostigen Gewinde- und Führungsstangen an den Schraubstöcken werden mit rohem Leinöl vom Flugrost befreit und so wieder gangbar gemacht.
Leinölwachs ist die ideale Behandlung für Holzoberflächen, die so richtig strapazierfähig werden sollen. Das geschliffene Buchenholz hat eine saugfähige Oberfläche und nimmt genau die Menge an Wachs auf, die es braucht. Rohes, schwedisches Leinöl und reines Bienenwachs werden bei Allbäck im Werk zusammen verkocht und härten in der obersten Holzschicht gemeinsam aus. Es kann z. B. per Lappen, Spachtel oder Topfschwamm aufgetragen werden. Nach einer halben Stunde werden die Überschüsse abgewischt und die Oberfläche ist berührtrocken, nach ca. einer Woche voll belastbar.
Das Ergebnis ist eine seidenmatt glänzende, glatte und robuste Holzoberfläche. Ich finde, das Buchenholz kommt durch das transparente Wachs wieder richtig gut zur Geltung.
Die kleine Werkbank nach dem Aufarbeiten. Weit entfernt von neu, dafür mit sichtbar eigener Geschichte. Nach wenigen Stunden der Fürsorge mit Hilfe von wenigen, aber guten Produkten wieder voll funktionstüchtig gemacht und bereit für viele weitere Stunden frohen Werkens!